Geschichte der Osteopathie
Die Osteopathie ist ein ganzheitlich medizinisches Konzept:
"Es ist meine Absicht, die Grundgesetze des lebenden Körpers, so wie ich sie verstanden habe, weiterzugeben. Ich vermittle keine Regeln. Ich zeige meinen Studenten nicht, wie man einen bestimmten Knochen, einen Muskel oder einen Nerv bei bestimmten Krankheiten behandelt. Ich vermittle meinen Studenten das Wissen über Funktion und Dysfunktion und möchte damit bei ihnen das spezifische Verständnis für die verschiedenen Erkrankungen, ihre Entstehung, ihre Auswirkungen und den Umgang mit der Krankheit zu erwecken". Dr. Andrew Taylor Still, Kirksville, September 1899
Geschichte der Osteopathie:
1874 entdeckte der amerikanische Arzt A.T. Still eine ganzheitliche Medizin. Sein Vater war Arzt und Bauer und wirkte als Methodisten-Pfarrer in den Südstaaten. Für ihn war es selbstverständlich, seelische und körperliche Gebrechen gemeinsam zu behandeln. Auch der methodistische Glaube hält den Menschen für ein Werk Gottes. Er ist nur konsequenter in der Umsetzung, was Krankheiten angeht: Wird ein Mensch krank, liegt nach der Erkenntnis der Methodisten die Ursache entweder im Geist, der den Körper durch das Leben steuert, in der Energie, die ihn antreibt (Leben oder Seele genannt) oder in einer Störung im Körper mit seiner unendlichen Fähigkeit der Selbstheilung. Stimmt die Harmonie, besteht absolute Gesundheit. Erkrankt der Mensch, muss die Ursache in einer der drei Ebenen, Körper, Geist oder Seele liegen.
Funktion und Struktur bedingen einander:
So entstand eine der grundlegenden Voraussetzungen einer neuen Therapieform. Die Struktur dirigiert die Funktion und die Funktion erschafft die Struktur. Wird der gestörte Teil des Körpers erkannt und seine Funktion wieder belebt, kann sich der Körper mit Hilfe seiner selbst hergestellten Medikamente aus der "inneren Apotheke" endgültig heilen, sofern die Schädigung das zulässt.
Die Osteopathie war schon kurz nach ihrer offiziellen Einführung durch Still so erfolgreich, dass sie innerhalb weniger Jahrzehnte die staatliche Anerkennung erhielt.
Craniosacrale Therapie als Weiterentwicklung:
Um 1900 entdeckte der Amerikaner W.G. Sutherland einen Atemmechanismus, ausgehend vom Schädel über das zentrale Nervensystem bis zum Kreuzbein. Dieser überträgt sich auf alle Knochen, Sehnen, Bänder und Gelenke. Heute sieht man es dank der 40 jährigen Forschungsarbeit von Sutherland so: Die Energie aus dem Gehirn überträgt sich mittels der Hirnflüssigkeit über das Rückenmark bis in jede einzelne Körperzelle. So entwickelte sich die Craniosacrale Therapie als eigenständige Behandlungsform aus der Osteopathie heraus, ist aber ohne diese nicht komplett und umgekehrt.
Annahmen von der modernen Medizin bestätigt:
Die moderne Medizin hat alle Grundannahmen und Erfahrungen der Entdecker der Osteopathie bestätigt. Sie ist keine Neuentwicklung sondern die Entdeckung von Grundprinzipien des Lebens im menschlichen Körper. Alle Lebensfunktionen sind miteinander verbunden. Vom kleinsten Gedanken bis in die Leberzelle oder den Muskel, der den kleinen Zeh steuert. Gesundheit heißt, alle Funktionen und Steuerungen sind ungestört.